Stipendium des Sächsischen Staatsministeriums für Kultus vom 22.9.2018-20.10.2018 nach Malta
Erfahrungsbericht von Noah Schwarzenberger
Die Sprachreise startete am 22.09.2018, 8.30 Uhr auf dem Flughafen in Leipzig. Die insgesamt 10 Schüler, die zur Sprachreise nach Malta aufbrachen, trafen sich im Abflugsterminal, um nach Malta zu fliegen. Dort nahm uns die maltesische Organisation NSTS in Empfang, deren Aufgabe es war, die Gastfamilien, die Gastschulen und mögliche Ausflüge zu organisieren und Ansprechpartner vor Ort zu sein.
Vor Ort hatte ich keine Gastfamilie im eigentlichen Sinne, sondern mit eine 69 jährige Gastmutter. Pari war sehr nett. Sie gab mir Tipps zum Land und zu besonderen Sehenswürdigkeiten, beschrieb mir den Weg dahin und suchte mit mir die besten Busverbindungen raus. Sie beherbergte in der Zeit weitere Sprachschüler aus anderen Ländern z.B. Schweiz, Brasilien und Spanien. Mit allen bin ich gut zurecht gekommen, die Gespräche wurden englisch geführt, so dass ich darin immer sicherer wurde. Mit Adelyse, einer 40 jährigen Frau aus Brasilien, unternahm ich einen Ausflug zur Nachbarinsel Gozo. Nach der Schule unternahm ich oft noch etwas z.B. ging ich zum Hafen oder erkundete mit dem Bus die nähere Umgebung.
Durch die weiteren Gastschüler wurden meine Vorstellungen einer Gastfamilie zwar nicht erfüllt (Integration in eine Familie, gemeinsame Ausflüge), aber ich habe weitere Menschen und Kulturen kennengelernt.
Am dritten Tag startete mein erster Schultag in Malta. Das war zugleich auch der erste Schultag für die maltesischen Schüler nach den dreimonatigen Sommerferien. Eine Mitarbeiterin der Organisation NSTS begleitete mich zur Schule. Das fand ich sehr gut, so wurde mir der Einstieg in meine neue Schule sehr erleichtert. Ich war am St. Albert the Great Collage in Valletta (der Hauptstadt Maltas), einer reinen Jungenschule. Das war für mich sehr spannend. Am ersten Tag wurden mir auch 2 Buddys (Bezugsschüler) zugeteilt. Mit Miguel habe ich mich gleich gut verstanden, wir haben immer noch Kontakt. Aber auch viele andere Schüler waren aufgeschlossen und interessiert an mir, so dass ich schnell in meiner Klasse weitere Freunde gefunden habe. Mit einigen von ihnen habe ich das Festival Notte Bianca in Valletta erkundet. Auch die Lehrer waren mir gegenüber sehr aufgeschlossen und freundlich. Am letzten Tag verabschiedeten sie mich sehr nett und schenkten mir ein Hausaufgabenheft der Schule, in dem die meisten Schüler meiner Klassenstufe und einige der Lehrer unterschrieben hatten.
Spannend fand ich an der Schule, dass der Stundenplan individuell zusammengestellt werden konnte. Es gab Pflichtfächer z.B. Sport, Mathe, Englisch, Maltesisch, Religion, die von allen belegt werden mussten und Wahlfächer. Diese konnten individuell nach Neigung und Fähigkeiten gewählt werden. Ich hatte folgende Kurse z.B. spanisch (französisch und italienisch kamen mir noch spanischer vor :-), Expresiv Art war etwa wie Theater, zusätzliche Sportstunden, Computerprogrammierung.
Englisch gliederte sich auf in Literatur (Shakespeare war auch dort das Thema) und Konversation in der das Sprechen und Diskutieren in der Fremdsprache geübt wurde. Der Lehrer gab einen thematischen Impuls zu dem jeder seine Meinung äußern das hat Spaß gemacht und könnte ich mir für meine Schule (als GTA?) auch gut vorstellen.
Das einzige was mich an der Schule störte war, dass ich von 28 Schulstunden wöchentlich 7 Unterrichtseinheiten (UE) nicht nutzen konnte. Diese Stunden betrafen 3 UE Maltesisch und 2 UE Religion, sie wurden in der Landessprache maltesisch unterrichtet sowie 2 Unterrichtseinheiten Spanisch. Diese Stunden nutzte ich für die Erledigung von Hausaufgaben oder war nur anwesend.
Rückblickend bin ich sehr froh darüber, dass ich von meinen 3 Wunschländern für Malta ausgewählt wurde. Das Klima war toll. Bis auf einzelne Tage hatte ich einen verlängerten Sommer. Die Insel gefällt mir sehr gut. Besonders angenehm fand ich, dass das Bussystem so gut ausgebaut war. Alle Ecken der Insel konnte man bequem mit dem Bus erreichen. Da ich sehr zentral wohnte war ich sehr flexibel. Nach 7 Minuten Busfahrt konnte ich Valletta und damit den zentralen Busbahnhof erreichen. Diese Freiheit, die Insel auf eigene Faust erkunden zu können, habe ich sehr genossen.
Zusammenfassend möchte ich sagen, dass ich sehr dankbar für diese Erfahrung bin. Ich konnte mich überraschend gut auf englisch verständigen, die Insel erkunden, neue Kontakte knüpfen und neue Freunde finden. Ich bin froh darüber, dass Herr Smektalla die Ausschreibung an uns weitergereicht hat, ich den Mut hatte mich zu bewerben und dann auch noch ausgewählt wurde. Ich kann es nur allen empfehlen. Wenn mir zukünftig nochmal so eine Möglichkeit gegeben wird, werde ich sie auf jeden Fall ergreifen. Ich möchte sehr gern weitere Länder und Kulturen kennenlernen.